Ich bin noch da – Personal Project

Ich bin noch da – Anna
Anna, 16,  aus Bad Tölz lebt mit ME/CFS. Sie ist ans Bett gefesselt, seit Jahren an Zuhause. Früher hat sie getöpfert – heute fehlt ihr die Kraft, aufrecht zu sitzen. Anna wäre heute hier. Bei uns. Im Klassenzimmer, im Park, im Alltag. Noch vor einem halben Jahr hat sie geträumt, geplant, geschaffen. Ihre Hände formten Ton, ihre Augen funkelten, wenn sie über diese Kunst sprach. Heute liegt sie in einem abgedunkelten Zimmer – still, überreizt, erschöpft. Ihr Körper macht nicht mehr mit.
Denn ME/CFS – Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue-Syndrom – ist eine Krankheit, die nicht nur unerträgliche Erschöpfung bringt, sondern auch Schmerzen, Überempfindlichkeit und  Reizintoleranz. Ein Zustand, der körperlich quält. Wer betroffen ist, verschwindet oft vollständig aus dem öffentlichen Leben. Meist unbemerkt. Genauso Moritz, 18. Ein junger Mann. Tausende Jugendliche in Deutschland sind betroffen. Genaue Zahlen? Fehlanzeige.       
Politische Aufmerksamkeit? Kaum vorhanden. Medizinische Versorgung? Lückenhaft bis nicht existent.
Was bleibt, ist ein System, das diese Kinder und Jugendlichen schlicht nicht mitdenkt. Und eine Gesellschaft, die ihr Verschwinden nicht einmal bemerkt
 
Doch Anna ist noch da. Und sie verdient es, gesehen zu werden.
Auch Moritz ist noch da. Und er verdient es, gesehen zu werden.